Am Sonntag, den 3.6. war es soweit: Gerdl, Hannes und ich stiegen in den Zug nach Westen. Bewaffnet mit einem Schönes-Wochenend-Ticket klapperten wir die Regionalbahnen bis nach Emmerich ab, um von dort aus über die deutsch-niederländische Grenze zu radeln. Bei Huthüm übernachteten wir in einer kleinen Schutzhütte (ich auf einer Bank davor unter freiem Himmel).
Am Montag ging es noch ein Stück weiter mit dem Rad, wir übten in den Niederlanden schon ein mal etwas das Fährefahren und durchquerten dann den Rest der Niederlande per Zug. Bei Hoek van Holland machten wir das erste Mal von den Zelten Gebrauch, bevor wir dann am Dienstag mit der großen Fähre nach England schipperten. Nahe Harwick machten wir mit einigen Schwierigkeiten (Barrieren, die wohl Fahrradfahrer abhalten sollen, uns aber nur bremsten) eine Hütte zum Schlafen ausfindig, von welcher man einen wunderbaren Blick aufs Watt hat. Interessant auf dem Weg war besonders ein Bahnübergang, bei dem man per Fernsprecher den Fahrdienstleiter des nächstgelegenen Bahnhofs anrufen muss. Dieser sagt einem dann, ob in den nächsten Minuten ein Zug kommt. Nach mündlicher Freigabe muss man dann vor Ort die Schranken - eine Art Tor - öffnen, die Gleise überqueren, das Gatter wieder schließen und sich beim Fahrdienstleiter wieder abmelden.
Am Mittwoch bestiegen wir dann wieder den Zug, um mal eben so von Harwick über London und Swindon nach Pembroke zu fahren. Dabei machten wir Zwischenhalt in London, wo wir uns im dichten Verkehr von der Liverpool Station zur Paddington Station durchwurschtelten. In Pembroke bestiegen wir gleich in der darauf folgenden Nacht die Fähre nach Rosslare, um am Donnerstag Morgen endlich im strömenden Regen Fuß auf irischen Boden setzen zu können.
Von Rosslare ging es dann per Fahrrad erst Richtung Tramore. Hier schliefen wir auf einem Campingplatz und kamen so mal wieder in den Genuss einer richtigen Dusche.
Freitag ging es Richtung Norden. Wir besuchten einen Pub in Saint Mullin, wo eine Frau aus dem Dorf ihren 60. Geburtstag feierte. In dieser Nacht schlugen wir unsere Zelte quasi direkt vor dem Pub auf. Am nächsten Tag ging es dann nach Kilkenny und noch einen Tag später nach Doon im County Limerick, von wo ich gerade schreibe.
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