'n Morgen. Ohne guten. Stimmt schon so. Warum? Ich schreibe diesen Blogeintrag 16 Tage, nach seiner Fälligkeit. Und eigentlich ist dieser Morgen nicht sooo gut. Ok, ich war grad' mit einigen "Freunden" das ein oder andere Glas leeren. Wahrscheinlich schreibe ich nur deshalb.
Na jedenfalls lebe ich seit sechzehn Tagen in so einer Art Zwielicht. Das betrifft nicht nur meine Ess- und Schlafgewohnheiten. Ich hab' mich am 12.12. von Elisabeth -erst inoffiziell, dann vollends und ernsthaft- getrennt. Es ist ja nicht so dass ich dieses schöne Wesen nicht liebe. Aber ich habe nun mal meine Macken, für die Sie nicht geschaffen war, und sie ist nun mal nicht mein Eigentum. Ich glaube, es gibt viele Menschen, die unsere Beziehung für so toll und unerschütterlich hielten. Denen sei gesagt: Wir hatten schon lange Probleme. Und obwohl wir uns dieser Probleme bewusst waren und gegen sie kämpften kam doch jede Hilfe zu spät. Man denkt, man sei der einzige mit solchen Problemen und verfehlt die Realität doch um Welten. Für alle die grad gar nix checken (dieses "deutsch" ist zeitlgeich pervers und erstaunlich einfach): Wir haben uns kennengelernt, verliebt. Dabei erlaubt man seiner Liebsten Zutritt zur ganzen Tiefe seiner Seele und schon tun sich Abgründe auf, die die Liebe zerfressen. Was übrig bleibt ist die Erinnerung, dass da mal was liebenswertes war. Und das Gefühl, dass es nicht wieder kommt. All denen, denen ich schroff gegenübertrat, die ich verletze: Es tut mir leid. Erst durch meine Liebste konnte ich erfahren, was für ein Unmensch manchmal in mir steckt. Und nur durch den Verlust derselben konnte ich erfahren, dass es ernst ist. Nun ist sie weg.
Erstaunlich finde ich, dass ich weniger frustriert bin, als ich es früher gewesen wäre. Ich frage mich, woran das liegt. Vielleicht, weil ich schon früher lernen musste, dass das Liebesleben nicht aus Zuckerwatte gesponnen ist. Vielleicht, weil einfach noch nicht realisiert habe, dass ich Schach Matt gesetzt wurde. Möglich wäre auch, dass ich wieder alles in mir vergrabe. Ich mache mich selbst glauben, es wäre, weil meine Liebe schon klein und runzelig war, als es zur Trennung kam. Weil ich oft das Gefühl hatte nicht geliebt zu werden, begründet auf meiner Unfähigkeit ihr zu zeigen, dass ich sie liebe.
Und ja. Wenn ich ehrlich zu mir bin, ich liebe sie noch. Aber was soll ich machen? Ich habe nicht mehr die Kraft darum zu kämpfen. Ich weiß ja nicht mal wie ich darum kämpfen sollte. Es ist einfach nicht möglich. Ich weiß zwar mittlerweile, wo meine Fehler liegen, aber ich kann nicht ungeschehn machen, dass ich diese Fehler beging. Wie gern würd ich nochmal mit ihr beginnen und dabei die Klippen umschiffen. Aber gerade die Erfahrung des letzten Jahres zeigt mir, Tabula rasa iss nich! Monatelange harte Arbeit an sich selbst machen nicht wett, was man einst mit wenigen Worten versaut hat. Sie ist so ein guter Mensch und hat selbst nie verstanden, was mir nun auf die Füße fällt: die Welt ist nicht Platz der Gerechtigkeit!
Aber was ist gerecht? An manchen Tagen habe ich mich gefragt, ob meine Liebe nur darauf gründet, dass sie erwähnenswerter Abstammung ist. Aber dies traf nie zu, ich liebte sie vor dieser Erkenntnis, und trotz der Tatsache, dass sie dies nie ausnutzte.
Im Moment frage ich mich, warum ich so viel Krautsalat mit Senf schreibe. Frage mich, ob mir überhaupt jemand folgen kann. Vielleicht ist es nur weil ich das Gefühl habe, sie könnte es verstehen. Vielleicht auch nur, weil es gut tut darüber zu schreiben. Vielleicht hoffe ich ja auch, dass es unverständlch ist, und mich jemand darauf anspricht. Oder einfach nur weil ich getrunken habe.
Ist doch erstaunlich. Man weiß, dass es nicht hilft, aber ebendarum hilft es doch! Das Trinken. Es ist gleichermaßen Hilferuf und Trennlinie: Vier Jahre hatte man ein Geschöpf als Partner, welches selbst nicht trinkend, doch den Konsum tolerierte. Und nun trinkt man, ohne zu erahnen, ob es Protest oder Verzweiflung ist. Nicht viel, dafür beherrscht man sich zu gut, und doch genug, denn sich selbst zu beherrschen ist Verrat an seinen eigenen Gefühlen. Das ist toll. Keinem Menschen wehtun, denn kein Mensch kann etwas dafür. Aber auch nicht alles in sich hineinfressen, und so tun als wäre nichts. Weitermachen, sich nicht hängen lassen. Aber dabei nicht erwarten, dass man normal funktioniert. Was für tolle Tipps doch das Internet bietet. Nein. Nicht das Internet rät zum Trnken. Wenn das Internet einen Willen hätte, es würde sich wünschen, nicht von Leuten mit irgendwelchem Kummer belastet zu werden. Aber dafür ist es nun mal viel zu sehr Mülleimer für Meinungen und Gefühle. So wie eine schlecht laufende Bezeihung. Man offenbart alles mögliche, vertraut seinem Gegenüber und ohne es zu merken wird dieser zur Deponie für alle Probleme, denen sich sonst keiner annimmt. Konsequenz: Die wichtigste Person wird Adressat allen Protestes, allen Zorns, kurzum: für alles, was man sonst keinem Menschen zumuten würde und schon kommt das Gute zu kurz. Statt hunderter Ideen, was in dieser Welt zu verbessern sei hätte man vielleicht nur dreimal erwähnen müssen, was gut, was recht, was liebenswert ist. Und so stirbt die Liebe, wie eine Pflanze, der man zwar den besten Platz am Fenster, vier mal jährlich die richtige Menge Dünger, sowie saubere Luft und Erde gibt, und doch das Gießen vergisst.
Hey Elisabeth. Ich weiß, es tut dir leid. Was soll ich aber anderes sagen, als: Es tut mir leid, es war verdammt schön mit dir und ich wünschte, es wäre nicht so gekommen,wie es nunmal gekommen ist!
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